Das oberste Ziel bei der Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist die Linderung akuter Symptome. Es gibt jedoch auch weitere Therapieziele bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), die von Bedeutung sein können. Dazu gehört die Heilung der Darmschleimhaut, auch Mukosa genannt. Bei CED ist die Entzündung in diesem Bereich besonders ausgeprägt. Eine Mukosaheilung bedeutet, dass keine Entzündung mehr vorhanden ist. Eine anhaltende Entzündung kann das Verdauungsorgan dauerhaft schädigen, weswegen die Mukosaheilung ein wichtiges Therapieziel bei CED darstellt.
Neueste Studien zeigen, dass eine Heilung der Darmschleimhaut (Mukosaheilung) einen positiven Einfluss auf den Verlauf von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa haben kann. Patienten mit einer Mukosaheilung erleben seltener Schübe und Komplikationen, was zu weniger Krankenhausaufenthalten und Operationen führt. Eine erfolgreiche Behandlung der Entzündung in der Darmschleimhaut kann somit zu einer verbesserten Prognose der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung führen. Es lohnt sich daher, das Thema Mukosaheilung beim Gespräch mit dem behandelnden Gastroenterologen anzusprechen, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Jede CED-Erkrankung muss individuell Betrachtet werden
Jeder Mensch, der an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leidet, hat einzigartige Voraussetzungen und Bedürfnisse. Daher ist es wichtig, individuelle Therapieziele zu setzen, die auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind. Obwohl eine vollständige Mukosaheilung nicht bei allen CED-Betroffenen erreichbar ist, gibt es dennoch Möglichkeiten, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten. Der Zeitpunkt, an dem die Behandlung beginnt, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Eine frühzeitige und konsequente Therapie erhöht die Chancen einer erfolgreichen Therapie. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Medikamente geeignet sind, eine Mukosaheilung zu erreichen. Immunsuppressiva, Biologika und JAK-Hemmer sind jedoch einige der Wirkstoffe, mit denen eine Mukosaheilung möglich ist.
Wenn bei einer Behandlung von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa das Ziel der Mukosaheilung definiert wurde, ist es wichtig, bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zu überprüfen, ob dieses Ziel erreicht wird. Eine Darmspiegelung kann dabei helfen, eine Entzündung im Darm zu erkennen. Zusätzlich können Laborwerte wie das fäkale Calprotectin oder der Blutwert CRP bei der Verlaufskontrolle unterstützen. Der Calprotectin-Wert wird mittels einer Stuhlprobe gemessen – ein erhöhter Wert kann auf eine Entzündung im Darm hinweisen.
Mukosaheilung kann bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa viele Vorteile im Krankheitsverlauf bringen. Daher sollte diese Methode bei der Wahl der Behandlung berücksichtigt werden.