Empfohlen: Impfschutz bei CED
Menschen, die an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, wird dringend empfohlen, einen vollständigen Impfschutz zu erhalten. Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind anfälliger für Infektionserkrankungen, entweder aufgrund der CED selbst oder aufgrund der Therapien, die das Immunsystem beeinflussen. Beim Impfen von Personen mit CED sind jedoch einige Punkte zu beachten. Neben den allgemeinen Standardimpfungen, die für jeden ratsam sind, werden zusätzliche Impfungen empfohlen, wie beispielsweise die Grippeimpfung. Außerdem können bestimmte Medikamente spezielle Impfungen erforderlich machen, wie beispielsweise die Pneumokokken-Impfung. Es ist wichtig, den Impfstatus bei Diagnosestellung einer CED zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen. Ebenso ist es ratsam, die Impfungen im Blick zu behalten, wenn eine Therapie begonnen wird, die das Immunsystem beeinflusst.
Impfungen bei CED: Geeignete Impfstoffe
Bei der Behandlung von CED mit immunmodulierenden Medikamenten ist die Wahl des richtigen Impfstoffs entscheidend. Lebendimpfstoffe, die abgeschwächte Krankheitserreger enthalten, sollten in solchen Fällen vermieden werden, da sie bei eingeschränkter körpereigener Abwehr eine Infektion auslösen könnten. Die meisten Impfungen verwenden jedoch Totimpfstoffe, die auch bei immunsuppressiven Therapien sicher sind. Die bisher zugelassenen COVID-19-Impfstoffe gehören zu den Totimpfstoffen. Es ist unerlässlich, vor jeder Impfung den behandelnden Arzt über die CED und die aktuelle Therapie zu informieren.
Jährliche Impfungen: Grippe und COVID
Für Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa wird die Grippeimpfung jährlich empfohlen, da der Impfstoff jedes Jahr an die aktuellen Virusvarianten angepasst wird. Es ist ratsam, im Herbst den Grippeschutz in Anspruch zu nehmen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt zusätzlich für CED-Patienten eine jährliche Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 im Herbst, etwa alle 12 Monate. CED zählen zu den Risikogruppen, bei denen ein schwerer COVID-19-Verlauf wahrscheinlicher ist. Daher ist die regelmäßige Auffrischung des Impfschutzes von besonderer Bedeutung.
Impfschutz gegen Gürtelrose bei CED
Eine weitere wichtige Standardimpfung für Menschen mit CED ist der Schutz vor Gürtelrose (Herpes zoster). Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht bei Kindern Windpocken und bleibt nach einer Infektion als sogenannter „Schläfer“ in den Nervenzellen des Körpers. Es kann später Gürtelrose auslösen, insbesondere wenn das Immunsystem beeinträchtigt ist, wie es bei CED der Fall sein kann. Die Impfung gegen Gürtelrose wird ab dem 60. Lebensjahr empfohlen, während Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sie bereits ab einem Alter von 50 Jahren erhalten sollten.