Die exklusive enterale Ernährungstherapie (EEN) ist eine Behandlungsmethode, die bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn angewendet wird. Sie beinhaltet den vorübergehenden Verzicht auf feste Nahrung und die ausschließliche Verabreichung einer speziellen flüssigen Formelernährung, die alle notwendigen Nährstoffe enthält.
Bei der EEN wird die Nahrungszufuhr über einen Zeitraum von mehreren Wochen ausschließlich über die enteralen (darmgestützten) Route durchgeführt. Dies bedeutet, dass die Nahrung über eine Sonde direkt in den Magen oder den Dünndarm eingeführt wird. In einigen Fällen kann die EEN auch oral in Form von speziellen Trinklösungen eingenommen werden.
Die EEN dient dazu, den entzündeten Darm zu beruhigen und eine Remission der Krankheitssymptome zu erreichen. Indem die Aufnahme von Nahrungsmitteln reduziert oder eliminiert wird, wird dem Darm eine Pause von der Verdauung und der potenziell irritierenden Wirkung bestimmter Nahrungsbestandteile wie Ballaststoffe oder Fette gegeben. Gleichzeitig werden dem Körper alle erforderlichen Nährstoffe zugeführt, um den Ernährungsbedarf zu decken.
Die exklusive enterale Ernährungstherapie hat mehrere Vorteile. Sie kann dazu beitragen, Entzündungen im Darm zu reduzieren, die Symptome zu lindern, das Wachstum von Bakterien im Darm zu kontrollieren und das Immunsystem zu modulieren. Darüber hinaus kann sie das Körpergewicht und den Ernährungsstatus verbessern.
Die EEN wird in der Regel als Ergänzung zur medikamentösen Therapie eingesetzt und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Nach Abschluss der EEN kann eine schrittweise Wiedereinführung fester Nahrungsmittel erfolgen, um festzustellen, welche Lebensmittel möglicherweise Triggersubstanzen für Entzündungen sind.
Es ist wichtig zu beachten, dass die exklusive enterale Ernährungstherapie eine individuelle Entscheidung ist und nicht für alle Patienten geeignet sein kann. Der Einsatz der EEN, die Dauer und die spezifischen Details sollten mit einem Gastroenterologen oder einem spezialisierten Ernährungsteam besprochen werden, um die bestmögliche Behandlungsstrategie für jeden Patienten festzulegen.