Ein Granulom ist eine spezifische Art von Entzündungsreaktion, bei der sich ein kleiner Knoten aus modifizierten Makrophagen (spezifische weiße Blutzellen) bildet, oft als Reaktion auf einen anhaltenden Fremdkörper, einen Infektionserreger oder ein anderes nicht resorbierbares Material, das nicht beseitigt werden kann. Diese modifizierten Makrophagen werden auch als Epitheloidzellen bezeichnet.
Granulome können durch verschiedene Ursachen entstehen, darunter:
- Infektiöse Erreger, wie das Tuberkulose-Bakterium oder Pilze.
- Fremdkörper, wie Silikon, Suturen oder Asbest.
- Krankheiten ohne bekannte Ursache, wie Sarkoidose.
Histologie
Unter dem Mikroskop zeichnet sich ein Granulom durch einen zentralen Bereich von Epitheloidzellen und häufig durch das Vorhandensein von Riesenzellen aus. Riesenzellen sind fusionierte Makrophagen. Das umgebende Gewebe kann Lymphozyten und manchmal Fibroblasten enthalten.
Klinische Bedeutung
Das Vorhandensein von Granulomen in einer Gewebeprobe kann für den Arzt ein Hinweis auf bestimmte Krankheiten oder Zustände sein. Zum Beispiel sind Granulome charakteristisch für Tuberkulose, aber ihre Anwesenheit allein reicht nicht aus, um eine definitive Diagnose zu stellen.
Beziehung zu Morbus Crohn
Im Kontext von Morbus Crohn sind Granulome besonders relevant, da ihre Anwesenheit in Darmbiopsien oft als ein unterscheidendes Merkmal dieser Krankheit gegenüber Colitis ulcerosa, einer anderen entzündlichen Darmerkrankung, angesehen wird. Allerdings sind nicht alle Patienten mit Morbus Crohn granulomatös, und das Fehlen von Granulomen schließt die Diagnose nicht aus.
Zusammenfassend ist ein Granulom eine spezifische Art von Entzündungsreaktion, die auf eine Vielzahl von Reizen zurückzuführen sein kann, von Infektionen bis hin zu Fremdkörpern. Es hat klinische Bedeutung in verschiedenen Krankheitszuständen, einschließlich einiger entzündlicher Darmerkrankungen.