Proktitis

Proktitis bezieht sich auf eine Form der entzündlichen Darmerkrankung, bei der die Entzündung auf den Enddarm (Rektum) beschränkt ist. Es ist eine lokalisierte Form von Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn und betrifft den Bereich des Darms, der in der Nähe des Anus liegt.

Die Symptome der Proktitis können je nach Schweregrad der Entzündung variieren, können jedoch Folgendes umfassen: rektaler Schmerz, anhaltender Durchfall oder Verstopfung, Schleim oder Blut im Stuhl, häufiger Stuhldrang, Tenesmus (das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können) und rektale Blutungen.

Die genaue Ursache der Proktitis ist nicht vollständig bekannt, aber ähnlich wie bei anderen Formen der entzündlichen Darmerkrankung wird angenommen, dass eine überaktive Immunreaktion gegen die Darmflora zu einer chronischen Entzündung führt. Genetische und Umweltfaktoren können ebenfalls eine Rolle spielen.

Die Diagnose der Proktitis erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Labortests und bildgebenden Verfahren wie der Endoskopie. Bei der Endoskopie, insbesondere der Rektoskopie oder Proktoskopie, wird ein flexibler Schlauch mit einer Kamera in den Enddarm eingeführt, um den Zustand der Schleimhaut zu beurteilen und Gewebeproben zur weiteren Analyse zu entnehmen.

Die Behandlung der Proktitis zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Dies kann durch die Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten wie Aminosalicylaten (z. B. Mesalazin), Kortikosteroiden (rektal oder oral) oder lokal wirkenden Immunmodulatoren erreicht werden. Rektale Zäpfchen, Salben oder Schaum können ebenfalls verwendet werden, um die entzündeten Bereiche direkt zu behandeln.

Bei einigen Patienten kann eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Medikamenten erforderlich sein, um die Entzündung zu kontrollieren und den Krankheitsverlauf zu managen. In einigen Fällen kann eine Operation erwogen werden, wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirksam ist oder Komplikationen auftreten.

Die Behandlung der Proktitis erfordert eine enge Zusammenarbeit mit einem Gastroenterologen, um den Krankheitsverlauf zu überwachen, die Medikation anzupassen und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist. Eine regelmäßige Nachsorge und die Einhaltung einer gesunden Lebensweise sind ebenfalls wichtig, um die Erkrankung zu managen und das Wohlbefinden zu verbessern.

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